Wir lüften eines der letzten Geheimnisse der „Zeppelintribüne“:
In den letzten Jahrzehnten gab es wiederholt falsche Informationen und unrichtige Annahmen zu dem geplanten Figurenschmuck im „Goldenen Saal“ (Arno Breker war als Künstler hier nie vorgesehen).
Wir leisten unseren Beitrag zum Lichten dieses Nebels.
Im „Goldenen Saal“ des Mitteltraktes war zum „Reichsparteitag 1939“ das Aufstellen von vier vergoldeten (Bronze-)Plastiken bzw. Skulpturen von Kurt Schmid-Ehmen geplant.
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In einer Überblendung zeigen wir die Nischenfront des „Goldenen Saals“ (Stand: Juli 2017) mit den geplanten Figuren (Höhe und Breite, Form des Sockels). Die Schwarz-Weiß-Bildquelle mit diesen Informationen stammt aus dem Jahre 1936.
Neben den Figuren war das Aufstellen von „(Feuer-)“Schalen geplant. Offene Flammen sind wegen der Rußentwicklung im Saal wohl auszuschließen. Evtl. waren die Schalen nur optischer Zierrat – ohne jede Leuchtfunktion.
Hier ein Panorama mit den vier vergoldeten Bronze-Skulpturen.
Im ersten Bild (ganz oben) sind die Umrisse der geplanten Figuren zu erkennen. Auf Grund der individuellen Körperhaltungen glauben wir, die jeweils richtige Goldfigur zuordnen zu können (v. l. n. r.):
1. Der „Fackelträger“: Damaliger Name „Sieg“
2. Der „Schwerträger“: Damaliger Name „Kampf“
3. Die „Zweigträgerin“: Damaliger Name „Ehrung“
4. Die „Speerträgerin“: Damaliger Name „Glaube“
Die Figuren „Glaube“ und „Ehrung“ wurde seinerzeit (in verkleinertem Maßstab?) in Bronze gegossen. Die beiden männlichen existierten nur als Gipsmodelle – so unser aktueller Wissensstand. In den „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ in München waren alle vier Figuren zu sehen – jeweils als Bronzeguss oder als Bronze-Attrappe (Gipsmodell mit Farbanstrich). Solche Fälle soll es auch gegeben haben.
Ein Panorama mit den vergrößerten Figuren (rund 2,9 m Höhe).
Uns liegt ein Foto vor, dass Kurt Schmid-Ehmen beim Modellieren der Figur „Ehrung“ (der Zweigträgerin; 2. v. r.) zeigt. Ausgehend von einer fiktiven Körpergröße des Künstlers von 1,7 m, kommen wir bei dieser Figur dann auf eine Größe von rund 2,9 m.
Es kann daher nicht ausgeschlossen werden, dass die Figuren im „Goldenen Saal“ diese Größe bekommen hätten. Unsere Basis-Datengrundlage stammt aus dem Jahre 1936. Die Figuren waren für den September 1939 vorgesehen. Es wäre mit das erste Mal gewesen, wenn sich an den ursprünglichen Planungen nichts mehr geändert hätte. Letztlich wurde alles einen Tick größer. Wir möchten diese Möglichkeit nicht unterschlagen. Der Platz in den Raumnischen hätte gereicht.
Raumpanorma in den „Goldenen Saal“ mit den vier Schmid-Ehmen-Figuren seitlich.
Wir haben hier nichts hinein erfunden. Alle Maße bzw. Höhen orientieren sich an den Zeichnungen und Grundrissen aus der Zeitschrift des Jahres 1936.
Die Figuren (von rechts nach links): „Glaube“ ,“Ehrung“, „Kampf“ und „Sieg“.
Wir zeigen die vier Figurensockel weiß-transparent, da uns aktuell keine Informationen zur geplanten Steinsorte – und ob poliert oder natur gehalten – vorliegen.
Unsere Größen-Informationen zum „Goldenen Saal“:
Länge: 36,38 m, Breite: 9,19 m, max. Deckenhöhe (Mosaik): ca. 8,46 m, max. Höhe der Steinwände (bis zur Lichtleiste): ca. 7,38 m.
Auf dieser Grundlage: Höhe der Leuchter: ca. 2,0 m, Höhe der Figurensockel, 1,34 m, Höhe der Figuren: ca. 2,17 m (Sie wurden mehrmals in der Literatur als „überlebensgroß“ beschrieben).
Das Raumpanorama von der anderen Blickachse aus. Die Figuren „Sieg“ und „Kampf“ können so näher betrachtet werden.
Offene Fragen:
Informationen zu der Farbigkeit der vier Figurensockeln fehlen uns leider aktuell (welche Steinsorte, welche Herkunftsregion, poliert oder matt). Deshalb zeigen wir die Sockel weiß-transparent.